Markus T., 57 Jahre alt, verspürt schon seit einigen Wochen Schmerzen im Brustkorb, auch das Treppensteigen fällt ihm schwer. Er bekommt auf einmal so schlecht Luft. Herr T. vereinbart einen Termin in einer nahegelegenen kardiologischen Praxis, weil ihm das von einem Freund geraten wurde. „Dann bräuchte ich bitte einmal Ihre Versicherungskarte“, sagt die Sprechstundenhilfe. Schulterzucken. Markus T. wird gebeten zu gehen. Er ist nicht versichert und wird mit seinen Beschwerden allein gelassen.
Dass ein solches Szenario in Deutschland keine Seltenheit ist, halten viele Menschen nicht für möglich. Die allgemeine Gesundheitsversorgung wird als selbstverständlich angesehen, die KV-Karte als Schlüssel zu umfassender medizinischer Versorgung.
Die Gründe für einen fehlenden Versicherungsschutz sind vielfältig. In einer oft ausweglosen Lage befinden sich auch Menschen ohne gültige Papiere.
Doch was sind die Hintergründe dieser Problematik? Was sagt die Politik dazu und welche Maßnahmen kann man ergreifen, um in Zukunft die „(gute) Karte“ für jeden zu sichern?
Dazu veranstaltet des Medinetz Ulm e.V., dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich ehrenamtlich um Menschen ohne Krankenversicherung kümmert, ein Podiumsgespräch am 22.10.2019 um 19 Uhr im Club Orange.
Die politischen Positionen werden vertreten durch Hilde Mattheis, Bundestagsabgeordnete der SPD und Petra Krebs, Landtagsabgeordnete in Baden-Württemberg für Bündis90/Die Grünen und gesundheitspolitische Sprecherin. Zudem diskutieren Dr. med. Christopher Wolf, Frauenarzt in Ulm und Robin Schöttke aus dem Vorstand des Medinetz Ulm e.V.
Der Eintritt ist frei.