Hilfe für Menschen ohne Papiere

Unser Ziel & unsere Arbeit

Medinetz Ulm e.V. ist eine medizinische Beratungs- und Vermittlungsstelle für Menschen ohne Papiere und/oder ohne Krankenversicherung, Geflüchtete und obdachlose Menschen, die von der medizinischen Versorgung in Deutschland ganz, oder teilweise, ausgeschlossen sind.

In unserer Sprechstunde versuchen wir in einem Gespräch festzustellen, welcher medizinische Bedarf besteht und durch welchen Facharzt eine Behandlung am besten durchgeführt werden sollte. Anschließend erfolgt die Vermittlung an approbierte Ärztinnen und Ärzte, die sich bereit erklärt haben unsere Patientinnen und Patienten anonym und kostenlos, bzw. kostengünstig zu behandeln.

Die Anonymität der Beratung ist in jedem Fall gewährleistet. Persönliche Daten werden nicht gesammelt. Medinetz Ulm gibt keine Informationen an staatliche Behörden weiter.

Ebenso ist es uns ein Anliegen, in der Öffentlichkeit auf das Thema „Menschen in der Illegalität“ aufmerksam zu machen und die Situation der hier lebenden Menschen ohne Papiere im Rahmen diverser Veranstaltungen darzustellen und zu diskutieren. Darüber hinaus suchen wir gemeinsam mit anderen Organisationen den Kontakt zur Politik, um auf diese Weise auf eine dauerhafte Lösung der Problematik hinzuwirken.

Unser Ziel ist die eigene Abschaffung. Wir wollen, dass es uns nicht braucht. Doch solange es in Deutschland Menschen gibt, denen notwendige medizinische Hilfe von staatlicher Seite verwehrt wird, sind wir da um ihnen zu helfen.

Finanzierung

Unsere Vermittlungstätigkeit erfolgt ausschließlich ehrenamtlich. Die Ärztinnen und Ärzte stellen ihre Behandlung soweit es geht kostenlos zur Verfügung.
Medikamenten- und Laborkosten, teure Untersuchungen und Krankenhausaufenthalte werden über Spenden und, wenn möglich, durch Eigenbeteiligung der PatientInnen finanziert.

Rechtliche Situation

Der bisherige Stand in der Rechtsprechung ist, dass das Hilfsgebot der Mediziner über dem Meldegebot steht. Tatsache ist auch, dass seit mehreren Jahren in verschiedenen deutschen Städten (z.B. Freiburg, Mannheim, Heidelberg, Berlin, Mainz etc.) ähnliche Initiativen bestehen und noch kein/e Arzt/Ärztin und keine Klinik dafür belangt wurden, dass sie Menschen ohne gültigen Aufenthaltstatus behandelt haben. Im Gegenteil begrüßen viele Stadtverwaltungen stillschweigend das Engagement für diese Personengruppe, weil sie sich dadurch selbst nicht um das Problem kümmern müssen.

Wer wir sind

Unser Netzwerk aus kooperierenden Partnern besteht aus Ärztinnen und Ärzten aller Fachrichtungen, sowie Hebammen, Physiotherapeuten, Übersetzern und Weiteren.

Um die Kontinuität der Arbeit des Vereines zu garantieren werben wir immer auch um neue Engagierte, die sich unserer Initiative anschließen wollen. Dabei sind uns ausdrücklich Menschen aus allen Berufs- und Fachrichtungen willkommen! Medizinisches Vorwissen ist für eine Mitarbeit im Verein nicht obligatorisch.

Für Ideen und Anregungen zur Weiterentwicklung unseres Netzwerkes sind wir jederzeit offen und für jede Form der Unterstützung danken wir Ihnen herzlich.