Recht auf Gesundheitsversorgung gilt auch für Menschen ohne Papiere

Recht auf Gesundheitsversorgung gilt auch für Menschen ohne Papiere

Ulm und Berlin, 4. April 2018.  

Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April fordert Medinetz Ulm e.V. gemeinsam mit der Bundesarbeitsgruppe Gesundheit/Illegalität, die Gesundheitsversorgung von Menschen ohne Papiere zu verbessern. „Der Staat kommt seiner Pflicht nicht nach, sicherzustellen, dass alle Menschen sanktionslos vom Menschenrecht auf Gesundheit Gebrauch machen können“, kritisiert die Bundesarbeitsgruppe. Im Krankheitsfall haben Menschen ohne Papiere große Schwierigkeiten, angemessen medizinisch behandelt zu werden.

Dies dokumentiert die neue Broschüre „Krank und ohne Papiere“, die am 7. April veröffentlicht wird. Darin stellt die Bundesarbeitsgruppe Menschen vor, die sich teilweise schon lange ohne Aufenthaltsstatus in Deutschland aufhalten und, wie alle anderen in Deutschland lebenden Menschen auch, von Krankheit betroffen sind. Aufgeführt werden Beispiele aus der Praxis von Organisationen und Beratungsstellen wie dem Medinetz Ulm, die seit vielen Jahren unversorgte Menschen ohne Papiere notdürftig und ehrenamtlich dabei unterstützen, medizinische Hilfe zu finden. „Die geschilderten Fälle machen deutlich, dass durch gegenwärtige gesetzliche Zugangsbarrieren ethisch notwendige und rechtlich gebotene Behandlungen verhindert werden. Komplikationen und Chronifizierungen werden in Kauf genommen“, so Robin Schöttke, Vorstandsmitglied des Medinetz Ulm e.V.

Die Autoren weisen zudem daraufhin, dass das skizzierte Problem längst nicht mehr nur Menschen ohne Papiere betrifft. Die lokalen Anlaufstellen werden bundesweit zunehmend auch von EU-Bürgern ohne Krankenversichertennachweis und Nicht-Versicherten ohne Migrationshintergrund aufgesucht.

In der Bundesarbeitsgruppe Gesundheit/Illegalität haben sich über 80 Organisationen und Einzelpersonen aus der medizinischen Praxis, aus Kirchen und Wohlfahrtsverbänden, der Wissenschaft, Kommunen und nichtstaatlichen Organisationen zusammengeschlossen. Viele Mitgliedsorganisationen leisten notdürftig humanitäre medizinische Hilfe für unversorgte Menschen ohne Papiere.

Die Broschüre

Fallsammlung der BAG Gesundheit/Illegalität: „Krank und ohne Papiere“ (pdf)

Diese Pressemitteilung können Sie hier als pdf-Datei abrufen.

Ansprechperson für Journalistinnen und Journalisten:

Robin Schöttke
robin.schoettke@medinetz-ulm.de

Folgende Organisationen stehen hinter der neuen Broschüren „Krank und ohne Papiere“:

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Übersicht aller Organisationen, die die Broschüre „Krank und Papiere“ mitgezeichnet haben.

Jährliche Mitgliederversammlung und Spendenaufruf

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Teamfoto des Medinetz Ulm e.V. bei der Ordentlichen Mitgliederversammlung am 12. Dezember 2017.

Das sind wir, die Mitglieder des Medinetz Ulm e.V. – überwiegend Medizinstudierende – die Menschen ohne Papiere oder Krankenversicherung, Geflüchteten und obdachlosen Personen den notwendigen Zugang zu medizinischer Versorgung verschaffen.

Dazu bieten wir regelmäßig Sprechstunden an, in die diese Menschen kommen können, wenn sie medizinische Hilfe benötigen. Wir vermitteln sie dann an mit uns kooperierende Ärztinnen und Ärzte, welche kostengünstig behandeln. Dabei sind wir bestrebt, unseren Patientinnen und Patienten eine medizinische Versorgung entsprechend den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung ermöglichen zu können.

Gerade um auch Operationen und Geburten weiterhin finanzieren zu können, sind wir auf Spenden angewiesen, die unsere finanzielle Einnahmequelle darstellen.

Jede Spende zählt und ermöglicht uns, unser Engagement für Menschen mit keinem oder nur eingeschränktem Zugang zur medizinischen Versorgung weiterhin ausüben zu können!

Wir stellen Ihnen gerne eine steuerlich anerkannte Spendenquittung aus – bitte vermerken Sie hierfür Ihre Adresse in der Überweisung!

Medinetz Ulm e.V.
Sparkasse Ulm
IBAN: DE21 6305 0000 0021 1530 60
BIC: SOLADES1ULM

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Mehr Informationen zu uns und unserer Arbeit finden Sie auch auf unserer Website: https://www.medinetz-ulm.de/
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an uns: kontakt@medinetz-ulm.de

SWP-Artikel erschienen und Ärzte gesucht

Logo_MedinetzUlmIn der Südwest Presse ist ein Artikel erschienen, der einen kurzen Einblick in unsere Arbeit gibt.

Wir möchte diesen Artikel zum Anlass nehmen, nochmals neue Ärztinnen und Ärzte für unser Netzwerk anzuwerben. Insbesondere auf den Fachgebieten der Zahnheilkunde, der Orthopädie, der Chirurgie, der Radiologie sowie der Psychiatrie und Psychologie besteht bei uns momentan ein Mangel.

Auch Ärztinnen und Ärzte aller anderen Fachrichtungen sind bei uns aber immer gefragt und willkommen!

Wenn Sie Interesse an einer Kooperation haben, oder mehr Informationen benötigen, kontaktieren Sie uns:

+49 1577 0377991
kontakt@medinetz-ulm.de